Renault Zoe mit 210 km Reichweite, Wärmepumpe, Sprachsteuerung und R-Link – ab € 20.600!

Respekt! Da hat Renault die Latte für alltagstaugliche Elektroautos ganz schön hoch gelegt. Der französische Volumen-Hersteller geht ja bereits in den letzten Jahren mit positivem Beispiel voran und setzt ganz optimistisch voll auf Elektroautos. Lehnen sich andere europäischen Autohersteller den Elektro-Auto-Markt beobachtend zurück, hat der „Franzose“ bereits eine ganze Modellpalette von Zero Emission-Vehicles im Angebot.

Bereits zu kaufen gibt es in Österreich und Deutschland die Limousine Fluence Z.E. und den Transporter bzw. Familien-Van Kangoo Z.E. Bestellbar ist seit kurzem der kleine 2-Sitzer Twizy und soeben wurde der Zoe in der Serienversion auf dem Autosalon in Genf vorgestellt.

Im November 2012 wird es so weit sein, dass der Zoe bei den Händlern in Österreich und Deutschland stehen wird. Reservieren kann man ihn ab sofort.  Foto: Renault Österreich

Der Zoe – bzw. vielleicht müsste man fast sagen „die“ Zoe, denn bei dem Autonamen handelt es sich um einen weiblichen Vornamen und bedeutet „Leben“, bzw. kann es auch eine höhere Form des Lebens bezeichnen (siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Zoe). Eine höhere Form der Fortbewegung ist es auf alle Fälle, denn der elektrische Antrieb wird sich zukünftig auch bei Autos immer mehr durchsetzen.

Meiner Meinung nach hat dieser E-PKW das Zeug, den Elektroauto-Markt, vor allem in Europa, neu auf zu mischen bzw. ihn mal überhaupt in Schwung zu bringen.

Was macht den Zoe aber nun so besonders?

1.) Der Zoe ist zu 100 % eine Neuentwicklung – kein Umbau von Benziner auf Strom, kein Hybrid und auch kein Range-Extender entmündigen dieses zu 100 % echte Elektrofahrzeug.

2. Zoe ist der erste auf dem Markt erhältliche Kompaktwagen, der eine Reichweite von über 200 km aufweisen kann.

3.) das erste Elektrofahrzeug, welches zusätzlich zur Klimatisierung eine Wärmepumpe verwendet (Audi experimentiert in diesem Bereich auch, aber marktreife etrons wird es leider vor 2014 keine geben)

4.) meiner Meinung nach auch das erste Elektroauto, welches ein wirklich gelungenes und pfiffiges Design aufweist und deswegen im europäischen Raum vielleicht auch mehr Akzeptanz findet als japanische Mitbewerber

5.) der Preis ist heiß! Bereits ab € 20.780,- in Österreich und ab € 20.600,- in Deutschland zu haben. Hinzu kommt noch die Akkumiete von € 79,- monatl.

6.) die Innenraumausstattung ist sehr ansprechend und gelungen und die Serienausstattungen können sich wirklich sehen lassen

7.) das Auto steckt voller technischer Raffinessen und bietet digitale Armaturen und ein komplettes Multimedia-System mit 7″-Touchscreen, Sprachsteuerung, App-Store, etc., etc….

8.) das Auto unterscheidet sich in nur wenigen Details (z.B. Rückspiegel, Panoramadach) von der zuletzt vorgestellten Studie – in der Autobranche fast unüblich, meiner Meinung aber sehr erfreulich, da die Konzept-Studien meist futuristischer aussehen als die gezähmten „Straßenfeger“

Hier sieht man den ansprechend gestalteten Innenraum mit hellen Materalien und übersichtlichen Bedienelementen. Das Online-System Multimedia Renault R-Link gibt es zur Zeit in keinem anderen Renault-Modell. Damit bedient man das Radio, das Navi, das Telefon, den Bordcomputer und es lassen sich spezielle Applikationen aus einem neu geschaffenen Internet-Store herunterladen. Gesteuert wird über den 7-Zoll-Touchscreen-Monitor, die Lenkradfernbedienung oder per Sprachkommandos. Zur Optimierung der Reichweite gibt das System unter anderem Auskunft über den aktuellen Energieverbrauch und zeigt den Energiefluss an. Außerdem lassen sich Art und Zeitpunkt der Ladung programmieren. Das integrierte Navigationssystem schlägt auf Wunsch die energieeffizienteste Route vor und weist auf Ladestationen hin.  Foto: Renault Österreich

Ein weiteres interessantes Detail ist das Ladesystem Caméléon: Einige Elektroautos am Markt bieten bereits die Möglichkeit mit zweierlei Arten zu laden. Man nehme z.B. den iMiEV, der dazu zwei verschiedene Ladebuchsen benötigt – in dem Fall eine hinten links, die andere hinten rechts. Beim Zoe wird das insofern sehr geschickt gelöst. Es gibt sogar 3 Arten zu laden – die Standardladung (230 V, 6 – 8 Std.), beschleunigtes Laden (22 kW, 1 Std.) und die Schnellladung 43 kW, (30 min.). Der Clou an dem Ganzen – dafür braucht es nur eine einzige Steckdose, die sich im Kühler hinter dem Renault-Emblem verbirgt.

Weitere technische Gustostückerln sind Bremsassistent, ESP, ASR und USC, Tempomat, spezieller Ionisator zur Lufreinigung, Aktivkohlefilter und 2 integrierte Duftspender,  rollwiderstandsoptimierte Reifen von Michelin und ein Fußgänger-Warnton „Z.E. Voice“  Foto: Renault Österreich

Der Elektromotor des Zoe leistet 65 kW / 88 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 220 Newtonmeter. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 135 km/h erreicht. Der Elektromotor überträgt seine Kraft über eine konstante Untersetzung. Seine Energie bezieht der Kompaktwagen aus einer modernen Lithiumionen-Batterie mit einer Leistung von 22 kWh. Die Strecke von 0 auf 100 km/h absolviert er in nur 8 Sekunden.

Nur zur Info – das ist weder eine Werbeeinschaltung von Renault, noch bin ich besonders markenorientiert eingestellt. Ich beobachte nur sehr genau den Markt und sehe und höre auch die vielen Vorurteile gegenüber den Elektroautos. Mit sehr vielen Vorurteilen könnte dieses Fahrzeug wirklich aufräumen. Ich hoffe, dass Renault die Markteinführung gut gelingt und dass die Z.E.-Modelle auch bei den Händlern entsprechend engagiert beworben werden. Persönlich freue ich mich schon auf den Tag, an dem ich „die Zoe“ einmal antesten kann. {:-)

Weitere Infos, Bilder und Videos sind hier zu finden:
http://www.renault-ze.com/de-at/modelle-z.e./zoe/renault-zoe-life-411.html
http://www.elektroauto-start.de/aktuelles/premiere-des-zoe-in-genf

11 Kommentare zu „Renault Zoe mit 210 km Reichweite, Wärmepumpe, Sprachsteuerung und R-Link – ab € 20.600!“

  1. Elektroenthusiast

    Prima Beitrag zum Renault ZE Auto. Danke für die Infos. Auf der Renault.de Homepage gibt es keine vernünftige Info zu den ZE Autos. Dort setzten die Marketingfritzen auf bunte Bilder mit fröhlichen Leuten und denken damit werden die richtigen Käufer angesprochen. Es gibt schon viele Leute die ein E-Auto kaufen würden aber solche Werbung schrekt die Käufer nur ab.

  2. Danke für das positive Feedback. In der Tat habe ich auf der Renault Website auch einiges an Infos vermisst, vor allem die techn. Daten könnten ausführlicher sein. Aber ich habe dann einfach noch etwas recherchiert und auch ein paar interessante Videos dazu gefunden.

    Obwohl die Aufmachung mit den versch. Entwicklern auf der Page zum Zoe mir nicht so schlecht gefällt. Leider ist sie in Flash und nicht HTML 5 umgesetzt und so auf iPad und sonst. Tablets nicht sichtbar. 🙁

  3. Auch von mir ein Lob für den guten Beitrag. Ich stimme dem Autor hier voll zu, der Zoe könnte richtig was bewegen. Ich wünsche den Wegbereitern jedenfalls viel Erfolg!@Volker: Gibt es mehr Details zu der Ladedose? Ist das einTyp2-Combo-Inlet? Wird der Zoe auch mit Wechsel-Akku angeboten?Beste Grüße

    1. Späte Antwort – aber doch. {:-)
      Die Ladedose ist eine siebenpolige (verpolungssichere) Typ 2 Steckdose, die für 230 – 400 Volt ausgelegt ist und mit bis zu 43 kW umgehen kann – dann ist der Wagen in 30 min. zu 80 % voll. Auf Typ 2-Stecker setzen in Europa eigentlich alle großen Stromanbieter. Der Combined Charging, der von mehreren Automobilherstellern, wie VW, Porsche, Mercedes, BMW… beschlossen wurde, findet hingegen bis jetzt noch keine Verwendung in Serienautos.

      Der Zoe wurde ursprünglich auch für Wechselakku vorgesehen, meines Wissens (was ich gehört, gelesen habe) ist dies jedoch für Europa bei diesem Modell nicht vorgesehen. Meiner Meinung nach sind Akkuwechselstationen für PkWs ein interessanter Ansatz, aber ich bin davon überzeugt, dass diese den Elektroautos nicht zum Durchbruch verhelfen werden… aber das ist eine andere Geschichte. {:-)

      Hier schreibt auch ein Blogger-Kollege über dieses Thema.
      http://www.goingelectric.de/2012/06/14/batterie/hat-batteriewechsel-eine-zukunft/

  4. 210 km aber nicht nach der zertifizierten Richlinie eingefahren. So lassen sich E-Fahrzeuge nicht miteinander vergleichen. Bitte immer das Kleingedruckte in der Reichweitenangabe beachten.

    Mit einem individuell zusammengschusterten Prüfzyklus kann jedes Elektrofahrzeug 200 km einfahren. Einzig und allein ausschlaggebend ist die Zertifizierung nach ECE-R101!

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