Genfer Autosalon 2016: Nissan präsentiert Mobilitätskonzepte der Zukunft und den IDS Concept

Auf dem zur Zeit statt findenden Genfer Autosalon (bis 13. März 2016) präsentiert der japanische Automobilhersteller erstmals seine Vision von intelligenter Mobilität und feiert mit dem futuristischen Nissan IDS Concept seine Europapremiere. 

Mit intelligenter Mobilität will Nissan seinem Ziel von einem emissionsfreien und unfallfreien Straßenverkehr näher kommen. Als Grundlage für die weitere Produktentwicklung beschäftigt sich der japanische Automobilhersteller unter anderem damit, wie Fahrzeuge in Zukunft angetrieben und bewegt werden und wie sie besser in der Gesellschaft verankert werden.

Das intelligente Mobilitätskonzept basiert auf drei zentralen Säulen:

  • Nissan Intelligent Driving – steigert das Vertrauen von Autofahrern mithilfe autonomer Fahrsysteme (Piloted Drive)
  • Nissan Intelligent Power – mehr Effizienz und Leistung, insbesondere durch Elektrofahrzeuge
  • Nissan Intelligent Integration – schafft neue Verbindungen zwischen Autos und Gesellschaft

Nissan IDS Concept – 100% Elektro, 100 % Innovation

Das Nissan IDS Concept, das in Genf erstmals der europäischen Öffentlichkeit gezeigt wird, verkörpert diesen Ansatz perfekt: Die Studie kombiniert einen hochentwickelten Elektroantrieb mit herausragender Aerodynamik, beeindruckender Beschleunigung und autonomen Fahrsystemen. Diese Technologien werden die Beziehung zwischen Fahrer und Fahrzeug revolutionieren – und belegen einmal mehr die Vorreiterrolle von Nissan, wenn es um automobile Technik geht. Als Wegbereiter für selbstfahrende Autos bringen sie Innovationen und Fahrspaß für jedermann.

[box]„Beim Nissan IDS Concept geht es vor allem um Kommunikation“, erläutert Design Director Mitsunori Morita. „Damit autonomes Fahren Wirklichkeit werden kann, müssen wir als Gesellschaft nicht nur die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Fahrer in Betracht ziehen, sondern auch zwischen den Autos und den Menschen insgesamt. Die Nissan Vision vom autonomen Fahren lässt sich mit ‚Wir fahren zusammen‘ beschreiben, und das Design des Nissan IDS Concept verkörpert diese Vision.“[/box]

Zwei Interieurs – zwei verschiedene Fahr- u. Raumerlebnisse

Beim IDS Concept handelt es sich um eine Schräghecklimousine, dank des langen Radstands finden vier Erwachsene komfortable Platzverhältnisse vor. Die Hohlstruktur der A-Säulen sorgt für ausgezeichnete Übersicht, verkleinert die toten Winkel und trägt zum großzügigen Raumgefühl bei.

Noch geräumiger wird es, wenn der Modus Piloted Drive – der autonome Fahrmodus – aktiviert ist. Denn der Innenraum verändert sich je nachdem, ob das Automobil im autonomen oder im manuellen Modus befindet. Dann zieht sich das Lenkrad in die Mitte der Instrumententafel zurück, und ein großer Flachbildschirm wird ausgefahren. Mit dem Fahren zusammenhängende Funktionen werden entweder automatisch gesteuert oder vom Fahrer per Sprache und Gesten bedient. Weiches Licht erhellt den mit natürlichen Materialien wie Leder ausgekleideten Innenraum, während sich alle vier Sitze leicht nach innen drehen, um die Kommunikation der Insassen zu erleichtern. Mit anderen Worten: Es herrscht entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre.

Ganz anders der manuelle Fahrmodus: Das Interieur verwandelt sich wieder und richtet sich nach dem Fahrer aus. Alle Sitze weisen wieder in Fahrtrichtung; Lenkrad, Instrumente und ein Head-up Display für die Anzeige von Route und anderen Informationen erscheinen. Die Innenraumbeleuchtung wechselt zu Blau, ein Farbton, der die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers unterstützt.

Außendesign: Kommunikation schafft Vertrauen

Vertrauen in die Technik: Das ist die entscheidende Voraussetzung dafür, dass sich das autonome Fahren etablieren kann. Dank seiner Kommunikationsfähigkeiten sorgt das Nissan IDS Concept auch bei sich außerhalb des Fahrzeugs befindlichen Passanten für ein Plus an Sicherheit. Mit Hilfe verschiedener Leuchten und Anzeigen vermittelt er Fußgängern und anderen Fahrzeugen, dass sie wahrgenommen werden. Das silberfarbene LED-Band an der Seitenkarosserie (Intention Indicator) wechselt seine Farbe und leuchtet rot sobald sich Fußgänger oder Radfahrer dem Fahrzeug nähern. Damit macht das Auto auch anderen Verkehrsteilnehmern klar, dass es sie wahrgenommen hat. Ein weiteres elektronisches Display, das von der Instrumententafel aus nach außen gerichtet ist, kann Fußgängern Botschaften vermitteln.

Ausgezeichnete Aerodynamik für mehr Reichweite

Die Höhe der Karbonfaser-Karosserie wurde auf 1.380 mm begrenzt, um den Luftwiderstand auf ein Minimum zu reduzieren. Die Räder befinden sich in den äußersten Ecken des Fahrzeugs: Das maximiert den Innenraum und schafft zudem die Voraussetzungen für das umschließende Design der Fahrerkabine. Die Räder haben zwar einen großen Durchmesser, sind aber mit sehr dünnen 175er Reifen bezogen, die Luft- und Rollwiderstand verringern. Das Schichtendesign, das an dünne Flossen erinnert, erzeugt kleine Luftwirbel an der Radoberfläche und optimiert den Luftstrom.

Das Nissan IDS Concept ist mit einer leistungsstarken 60-kWh-Batterie ausgerüstet. Mit ihrer hohen Kapazität erfüllt sie gemeinsam mit der herausragenden Aerodynamik, der niedrigen Karosserie, der fließenden Form und dem dank Karbonfaser geringen Fahrzeuggewicht den Wunsch nach großen Reichweiten. Übrigens übernimmt das Nissan IDS Concept nicht nur das Fahren selbstständig, sondern auch das kabellose Aufladen und das Einparken; den Parkvorgang kann der Fahrer per Smartphone oder Tablet steuern.

Quelle: Nissan, Fotos: Nissan

[box]Elektroautor dazu…
Einen tollen Blick in die Zukunft verschafft uns Nissan mit dieser Studie. Im Unterschied zu vielen anderen Automobilherstellern (vor allem aus Deutschland), hat man bei Nissan jedoch das Gefühl, dass diese nicht gänzlich in den Schubladen der Chefdesigner verschwinden werden sondern Einzug in künftige Modelle finden wird.

Die Einstellung punkto Elektromobilität scheint bei Nissan wirklich angekommen zu sein, die Vision – Unfälle durch Technik gänzlich zu vermeiden – wäre absolut wünschenswert und, dass die Autos Daten untereinander austausche, um das Verkehrsaufkommen zu optimieren, ist sicher ein interessanter Ansatz. Ein kleines Detail, welches mir bei dieser Studie besonders gefällt, ist die beinahe transparente A-Säule. Gerade bei modernen Autos (Bsp. ZOE oder besonders extrem BMW i3) sind breite A-Säulen gerade in Städten ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Schnell kann es passieren, dass bei einem Fußgängerübergang (Zebrastreifen) ein Passant erst spät gesehen wird, da die A-Säule diesen verdeckt.

Aber vielleicht ist das auch der Grund, warum wir autonom fahrende Autos brauchen. Bei den alten Autos hat man sogar noch die Motorhaube gesehen, bei modernen Autos sieht man immer schlechter hinaus und ist dadurch verunsichert und über elektronischen Beistand dankbar. 😉

Jedenfalls bin ich gespannt, wie der Nachfolger des Nissan Leaf aussehen wird – kann gut sein, dass dieser einige Merkmale des IDS Concept erben wird.[/box]

 

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